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Sensoren in der Kfz-Technik


Lambdasonde

zuletzt bearbeitet 25.05.2006
Lambdasonde als galvanisches Element

Spannungssprungsonde


Widerstandssprungsonde


Breitbandsonde


Diesel- Lambdaregelung




















Wodurch unterscheiden sich die 3 Lambda-Sonden - Typen?




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Spannungssprungsonde

Widerstandssprungsonde










Lambdasonde Bauteile















Die Lambdasonde (Bild oben im Schnitt) besteht aus den
  1. elektrischen Anschlüssen (hier 3 Leitungen,davon 2 für die Heizung und eine Sensorleitung),


  2. der Lamdasondenheizung (nicht alle sind elektrisch beheizt) zur raschen Erreichung der Arbeitstemperatur von über 300°C


  3. dem gelochten Schutzblech, durch dessen Löcher das Abgas Zutritt zur Sonde hat,


  4. der Sondenkeramik (ZrO2) als galvanischem Element, also die eigentlichen Sonde, die außen Kontakt zum Abgas, innen Kontakt mit Frischluft hat,


  5. dem Gehäuse mit Stützkörper, Einschraubgewinde und


  6. Isolierungen












Lambdasonde Prinzip Lambdasonde als galvanisches Element Die Wirkung der bisher hauptsächlich verwendeten Lambdasonde ist die eines
Galvanischen Elements. Der Elektrolyt besteht hier jedoch nicht aus einer Flüssigkeit wie bei der Starterbatterie sondern aus einer festen Keramik aus Zirkondioxid (ZrO2). Dieser Keramikelektrolyt (im Bild Nr 4) lässt bei Temperaturen über 300°C 2-fach negativ geladene Sauerstoffionen durch.



Die Sonde wird vor dem Katalysator ins Abgasrohr eingeschraubt.


Durch Lufteinlässe in der Gehäusewand gelangt Frischluft auf die Innenseite des Elektrolytelements und durch Schlitze im Schutzrohr (Nr.6 im Bild)kann Abgas die Außenseite des Elements erreichen.

Das Abgas hat eine geringere Sauerstoffkonzentration (etwa 3 Vol%) als die Frischluft (etwa 20 Vol%), so dass durch die Keramik Sauerstoffionen von innen nach außen wandern. Die vorher aufgenommenen beiden Elektronen pro Sauerstoffatom stammen aus einer elektrisch leitenden Schicht (Nr.5 im Bild). So bildet sich auf der Innenseite der Sonde ein Elektronenmangel und auf der Außenseite (Nr.3 im Bild), wo die Sauerstoffionen ankommen, ein Elektronenüberschuss, also insgesamt eine elektrische Spanung. Diese wird über Leitungen (im Bild Nr. 1 u. 2) zur Auswertung zum Motor-Steuergerät (im Bild ein Messgerät) geleitet.










Lambdasondenspannung als Funktion von Lambda Wenn man die Gemischzusammensetzung im Ottomotor von fett nach mager ändert und dabei die Lambdaspannung misst, stelt man fest, dass es genau an der Stelle Lambda = 1 einen Spannungssprung von etwa 0,8V auf ungefähr 0,2V gibt. Diese Eigenschaft ermöglicht eine sehr genaue Erfassung der Gemischzusammensetzung gerade in dem wichtigen Bereich um Lambda = 1. So kann das Steuergerät die Einspritzmenge so genau dosieren, dass Lambda zwischen 0.98 und 1.02 liegt. Diese Toleranz nennt man das Lambdafenster.

Diese genaue Regelung der Gemischzusammensetzung ist deswegen erforderlich, weil nur in diesem engen Bereich der Katalysator seine optimale Wirkung erzielt.Der Sprachgebrauch geregelter Katalysator ist irreführend, da am Katalysator nichts geregelt wird. Gemeint ist die Regelung der Gemischzusammensetzung auf Lambda =1.

(Lambda = 1 bedeutet übrigens, dass im Gemisch gerade so viel Sauerstoff vorhanden ist, wie zur vollständigen Verbrennung der eingespritzten Kraftstoffmenge erforderlich ist, nicht mehr aber auch nicht weniger (=stöchiometrisches Gemisch).)











Lambdasonde Schaltplanauszug Der kleine Schaltplanauszug (Streuergerät, beheizte Lambdasonde, geschirmte Signalleitung) zeigt, dass die Sonde so geschaltet ist, dass ihre Anode (Pluspol) an Fahrzeugmasse liegt.

















U -Lambda , geschlossener Regelkreis Bei geschlossenem Regelkreis ist die Lambdasondenspannung eine Funktion der Zeit und lässt sich in der Werkstatt relativ einfach prüfen:

1. Lambdassonde auf Betriebstemperatur bringen (Motor warmlaufen lassen).
2. Spannungsmessgerät an die Lambdasonde anschließen (Dazu benötigt man ein sogenanntes Y-Kabel, so dass die Lambdaspannung wie üblich zum Steuergerät gelangen aber auch zum Spannungsmesser verzweigt werden kann.)
3. Die Lambdaspannung muß bei intaktem Regelkreis nun zwischen etwa 0,2V und 0,8V schwanken mit einer Periodendauer von einigen Sekunden.
4. Benutzt man als Spannungsmessgerät den Motortester, so erscheint auf dem Monitor eine horizontale Linie, die sich in der angegebenen Weise zwischen 0,2V und 0,8V auf- und abbbewegt.

Bleibt dagegen die Lambdaspannung konstant bei etwa 0,45V, so ist das kein Grund zum Jubel, sondern im Gegenteil ein Indiz, dass etwas im Lambdaregelkreis nicht stimmt. Das Steuergerät hat den Regelkreis unterbrochen und ein Ersatzsignal (0,45V) gewählt. Dadurch bleibt das Fahrzeug mobil, wenn auch die Abgaswerte schlechter werden. Eine Kontrolllampe sollte den Fahrer darauf hinweisen, die Motorfunktionen in einer Werkstatt untersuchen zu lassen.

In der Staatsexamensarbeit von Michael Ralf Pape kann man das Funktionsprinzip so genau erklärt bekommen, bis man gar (als normaler Mensch) nichts mehr kapiert.










Sondensignal

Widerstandssprungsonde

Breitbandsonde










Widerstandssprungsonde Ein anderer gebräuchlicher Lambdasondentyp ist die Widerstandssprungsonde, deren Sondenmaterial aus Titandioxid (auch eine Keramik) besteht. Auch diese Sonde wird vor dem Kat so in den Auspuff geschraubt, dass das Sondenmaterial Kontakt zum Abgas hat. Im Gegensatz zur oben besprochenen Sonde ist diese jedoch kein galvanisches Element sondern wirkt durch Widerstandsänderung bei Variation der Gemischzusammensetzung.



















TiO2- Lambdasondensignal Im rechten Diagramm ist auch bei diesem Sondentyp ein deutlicher Signalsprung an der Stelle Lambda = 1 zu erkennen, was ja zur exakten Lambdaregelung erforderlich ist.
Das Signal des rechten Diagramms ist das Spannungssignal am konstanten Messwiderstand im Steuergerät, wobei der Sondenwiderstand und der Messwiderstand in Reihe an einer Versorgungsspannung von 5V liegen.

Das linke Diagramm zeigt die Temperaturabhängigkeit des Sondenwiderstands und insbesondere, dass offenbar die TiO2 - Sonde im Betriebstemperaturbereich zwischen 500°C und 850°C arbeitet.










Widerstandssprungsonde

Breitbandsonde

Diesel -Lambdaregelung










Breitband-Lambda-Sonde Die Breitbandsonde besitzt zwei Zellen, nämlich eine Pumpzelle und eine Kozentrationszelle (Sensorzelle oder Nernst-Zelle). Diese Sonde misst im Gegensatz zu den Sprungsonden kontinuierlich über einen weiten Lambda-Bereich von fett bis mager. Daher ist eine entsprechende Regelung in der Lage, stetig jedes gewünschte Luftverhältnis im Brennraum herzustellen.




Dies ist besonders interessant bei Benzin-Direkteinspritzern, die in allen drei Betriebszustände gefahren werden:
  1. mager (Lambda >1), im Teillastbereich zur Krafstoffverbrauchssenkung,
  2. stöchiometrich (Lambda = 1), im Volllastbereich zur Leistungsmaximierung und
  3. fett (Lambda <1) während der Regenarationsphasen des NOx Speicherkats.


Breitbandlambdasonde Signal An der Kennlinie dieser Lambdasonde ist ersichtlich, dass das Signal den Lambdabereich von 0,8 bis unendlich kontinuierlich abdeckt. Die Empfindlichkeit ist um Lambda = 1 am größten und wird mit zunehmend magerem Gemisch immer schlechter.









Breitbandlambdasonde Messprinzip Die Breitband-Lambda-Sonde hat zwei Zellen (Pumpzelle und Nernst-Zelle und drei verschiedene Medien (Luft, Abgas und ein Lambda 1-Gemisch). Das Lambda -1-Gemisch wird in der Messkammer aber erst aus Abgas und Luft durch den Pumpstrom erzeugt. Dieser Pumpstrom Ip ist das Maß für das Luftverhältnis Lambda.





















Strontiumtitanat-Lambdasonden (SrTiO3) haben eine Ansprechzeit von 5ms. Damit ist diese Sonde in der Lage aus dem Gesamtabgas die Abgaszusammensensetzung jedes einzelnen Zylinders herauszuschnüffeln. Das kann für eine zylinderselektive Einspritzung genutzt werden, analog der
zylinderselektiven Klopfregelung.



Breitbandsonde

Diesel -Lambdaregelung

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Selbstverständlich können die Breitbandsonde auch bei einer Diesel-Lambdaregelung eingesetzt werden, die bekanntlich immer mit Luftüberschuss (mager) betrieben werden.


Diesel-Lambdaregelung Die Lambdasonde (A) im Abgasstrang misst den Sauerstoffgehalt des Abgases und gibt die Information an das Steuergerät (B) weiter. Das Steuergerät benötigt diese Information für :
  1. die Ladedruckregelung (C),
  2. die Abgasrückführung (D) und
  3. zur Feinabstimmung des Einspritzbeginns.


nachzulesen im August /02 unter
BOSCH

Viele weitere Infos auch bei www.taunus-biker.de.
















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