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Autoelektrik (Startseite) andere Kfz-TechnikLadungssicherungNiederzurrenzuletzt bearbeitet am 18.08.2005 |
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![]() Trägheitskräfte ![]() Formelzeichentabelle ![]() Gleitreibwerte-Tabelle ![]() Berechnungsformeln / Tabelle ![]() Beispiele ![]() Links |
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Trägheitskräfte |
![]() Formelzeichentabelle |
![]() Trägheitskräfte |
Formelzeichentabelle |
![]() Berechnungsformeln / Tabelle |
In den weiter unten aufgeführten Berechnungsformeln / Tabelle und Beispielen werden folgende Formelzeichen genutzt: | ||
Formelzeichen |
Bedeutung |
EinheitBemerkung |
F |
Kraft |
N, daN, kN, ... |
m |
Masse |
g, kg, tEine Ladung von 3,7t (3700kg) Masse hat eine Gewichtskraft von 3700daN |
a |
Beschleunigung |
m/s2 |
v |
Geschwindigkeit |
m/s, km/h, ... |
r |
Kurvenradius |
m, km, ... |
FG |
Gewichtskraft(der Ladung) |
N, daNFG=m*g (g=10m/s2) |
FT |
Trägheitskraft(der Ladung) |
daN |
FR |
Reibungskraft |
daNFR= μ * FG |
μ |
Reibwert |
ohne Einheitsiehe Tabelle |
FN |
Normalkraft |
daNnormal bedeutet, dass die Kraft im rechten Winkel auf die Ladefläche wirkt.FN = FG + Fzg |
Fzg |
GesamtZurrkraft |
daNKraft, mit der alle Zurrmittel die Ladung zusätzlich zum Eigengewicht auf die Ladefläche drücken.Fzg = z * Fz1 |
z |
Anzahl der Gurte |
ohne EinheitEs werden lauter gleiche Gurte verwendet! |
Fz1 |
EinzelZurrkraft |
daNKraft, mit der ein Zurrmittel die Ladung zusätzlich zum Eigengewicht auf die Ladefläche drückt.Fz1 = 2 * Fv * sinα |
Fv |
Vorspannkraft |
daNZugkraft in einem Gurt.Für Fv ist entweder sTF (s.Gurtetikett) einzusetzen oder ein durch Messung nachweisbarer tatsächlicher Wert der Gurtspannkraft. |
α |
Zurrwinkel |
![]() °Je näher α bei 90° liegt, desto besser. α darf nicht kleiner als 35° sein! Wer den Sinus-Wert nicht berechnen will, kann ihn ungefähr dieser Tabelle entnehmen. |
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Der Reibwert wird immer für eine Materialpaarung angegeben: 2 Materialien reiben aufeinander.
Die Tabelle zeigt die sehr unterschiedlichen Werte abhängig
von der Materialpaarung und von Umgebebungsbedingungen (trocken, nass, fettig). Der Reibwert μ=0,2 bedeutet, dass man FR=200daN Kraft aufwenden muss, um eine Ladung der Masse m=100kg bei diesem Reibwert auf der Ladefläche zu verschieben (FR = μ * FG). Bei der Ladungssicherung wird nicht der Haftreibwert sondern der Gleitreibwert genutzt, um die Fahrzeugvibrationen zu berücksichtigen. Ist der Gleitreibwert unbekannt, muss man μ = 0,2 in die Formel einsetzen. Bei der Verwendung von Antirutschmatten beträgt μ = 0,6. ![]() |
![]() Formelzeichentabelle |
Berechnungsformeln / Tabelle |
![]() Beispiele |
1. |
Niederzurren als Ladungsicherung ist ein reiner Kraftschluss oder Reibschluss,
weil ausschließlich die Reibung zwischen Ladung und Ladefläche ein Verrutschen der Ladung verhindert. Damit das auch der Fall ist, muss gelten, dass die Reibungskraft größer (oder mindestens gleich) der Trägheitskraft ist, die die Ladung verschieben will. Um etwas einfacher rechnen zu können verzichte ich jetzt auf das > -Zeichen und rechne nur noch mit echten Gleichungen. Zu beachten ist dann jedoch Folgendes: Sollte auf diese Weise berechnet werden, dass z.B. 4,13 Gurte erforderlich sind, eine bestimmte Ladung zu sichern, so muss dieses Ergebnis natürlich immer aufgerundet werden (also 5 Gurte), um auf der sicheren Seite zu sein. |
Reibungskraft >= Trägheitskraft |
FR >= FT |
2. |
Die Reibungskraft FR hängt von der Kraft ab, mit der die Ladung gegen die Ladefläche gepresst
FN (Normalkraft) wird und von der Reibungszahl μ. Die Reibungszahlen bzw. Reibbeiwerte oder Reibungskoeffizienten μ für die unterschiedlichen Reibsituationen wurden experimentell ermittelt und können einer Tabelle entnommen werden. |
Reibungskraft = Normalkraft * Reibbeiwert |
FR = FN * μ |
3. |
Die Trägheitskraft FT wurde weiter oben bereits erklärt. Da die größten Trägheitskräfte beim Bremsen auftreten, reicht es beim Niederzurren für diesen Fall die Ladung zu sichern. Wenn die Ladung bei einer Vollbremsung nicht rutscht, dann tut sie es bei der Beschleunigung oder Kurvenfahrt erst recht nicht. | Trägheitskraft = 0,8 * Gewichtskraft |
FT = 0,8 * FG |
4. |
Setzt man nun in die erste Gleichung die Formeln für die Trägheitskraft und die Reibungskraft ein, so ergibt sich: | FN * μ = 0,8 * FG |
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5. |
Die Nornmalkraft FN wird gebildet aus dem Ladungsgewicht und der Kraft, mit der alle Zurrgurte die Ladung zusätzlich auf die Ladefläche pressen: | Normalkraft = Ladungsgewicht + Gesamtzurrkraft |
FN = FG +Fzg |
6. |
Wenn man Gleichung 5 in Gleichung 4 einsetzt, ergibt sich: | (Ladungsgewicht + Gesamtzurrkraft) * Reibwert = 0,8 * Ladungsgewicht |
(FG+Fzg) * μ = 0,8 * FG |
7. |
Wenn man Gleichung 6 durch μ dividiert, ergibt sich: | Ladungsgewicht + Gesamtzurrkraft = 0,8 * Ladungsgewicht / Reibwert |
FG +Fzg = 0,8 * FG / μ |
8. |
Wenn man von der Gleichung 7 FG subtrahiert, ergibt sich: | Gesamtzurrkraft = 0,8 * Ladungsgewicht / Reibwert - Ladungsgewicht |
Fzg = 0,8 * FG / μ - FG |
9. |
Die gesamte Zurrkraft ergibt sich indem man die Einzelzurrkraft mit der Gurtzahl z multipliziert (lauter gleiche Zurrgurte): | Gesamtzurrkraft = Gurtanzahl * Einzelzurrkraft |
Fzg = z * Fz1 |
10. |
Einsetzen in Gleichung 8 führt zu: | z * Fz1 = 0,8 * FG / μ - FG |
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11. |
Wenn Gleichung 10 durch Fz1 dividiert wird, erhält man: Hier hat man endlich eine Formel für die erforderliche Gurtzahl z, jedoch ist Fz1 noch unbekannt. |
z = (0,8 * FG / μ - FG) / Fz1 |
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12. |
![]() Die Abbildung zeigt die Vorspannkraft FG und den Zurrwinkel μ. Wenn der Zurrwinkel μ 90° beträgt, so zerrt ein Gurt die Ladung mit genau der 1,5-fachen Vorspannkraft auf die Ladefläche. Wenn der Zurrwinkel < 90° ist, kann man mit dem rechtwinkligen Dreieck A-B-C (Formelsammlung) die senkrecht wirkende Komponente der Vorspannkraft berechnen. ![]() Auch wenn Kantenschutzwinkel/ Kantengleitwinkel (s. untere Abb.) genutzt werden, so setzt man auf der Spannschlossseite die volle Vorspannkraft ein aber vorsichtigerweise auf der gegenüberliegenden Seite nur die halbe Vorspannkraft. Man geht davon aus, dass ein Teil der Zurrkraft in den Umlenkpukten verloren geht. |
Fz1 = 1,5 * Fv * sinα |
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13. |
Dies wird nun in Gleichung 11 für Fz1 eingesetzt und ergibt: | z = (0,8 * FG / μ - FG) / (1,5 * Fv * sinα)oder ![]() |
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![]() Für Fv darf man nur den Wert einsetzen, der auf dem Gurtetikett mit stf (Standard Tension Force) bezeichnet ist, auch wenn die maximale Zugkraft (LC = Lashing Capacity) viel größer ist! Bei dem abgebildeten Gurt beträgt stf 500daN und LC 2500daN! |
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![]() ![]() Wenn man allerdings die tatsächliche Vorspannkraft im Gurt gemessen hat, dann darf man auch diese (meist höhere) Kraft einsetzen und wird dafür mit weniger Arbeit beim Gurten belohnt. Ein Gurt darf höchstens bis zur halben LC gespannt werden! Der Grund dafür liegt in dynamischen Zusatzbelastungen des Gurts während der Fahrt, wodurch der Gurt sonst überlastet werden könnte und reißt |
![]() Berechnungsformeln / Tabelle |
Beispiele |
![]() Links |
1. Beispiel | 2. Beispiel |
Gegeben:Masse der Ladung m = 12,7tZurrwinkel α = 65° Gleitreibwert unbekannt : also μ= 0,2 !! Vorspannkraft (nicht gemessen) : also Fv = sTF = 500daN |
Gegeben:Masse der Ladung m = 12,7tZurrwinkel α = 85° Gleitreibwert Antirutschmatte : also μ= 0,6 !! Vorspannkraft (gemessen) : also FV = 750daN |
Gesucht:erforderliche Gurtzahl z |
Gesucht:erforderliche Gurtzahl z |
Lösung:![]() | Lösung:![]() |
![]() Beispiele |
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