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Neufahrzeuge in Deutschland müssen seit 2000 mit der Europäischen On Board Diagnose (EOBD)
ausgerüstet sein, Fahrzeuge in den USA seit 1996 mit der OBDII. Da sich beide Systeme ähneln, entsprechen viele
Fahrzeuge beiden Normen und viele Diagnosegeräte können Tests nach beiden Vorgaben durchführen.
Aufgaben der OBDII sind:
- Überwachung aller abgasrelevanten Komponenten und Systeme
- Schützen von gefährdeten Komponenten (Katalysator)
- Speichern von Informationen über aufgetretene Fehler im Fehlerspeicher des Steuergeräts
- Anzeigen durch eine Kontrolllampe (MIL) im Cockpit, wenn schädliche Abgaskomponenten vorgegebene
Toleranzwerte überschreiten
- Übertragen der gespeicherten Informationen im Rahmen des Werkstattaufenthaltes
Überwacht werden:
- Katalysator
- Lambdasonden
- Verbrennungsaussetzern
- Kraftstoffsystem
- Sekundärluftsystem
- Abgasrückführung
- Tankentlüftung
- weiterer Systeme
weitere Eigenschaften von OBDII sind:
- Standardisierte Testerschnittstelle
- Speicherung der Betriebsbedingungen
- Standardisierte Fehlerlampensteuerung
- Meldung der Inspektionsbereitschaft
- Eingriffsschutz am Steuergerät
- Schutz gegen Eingriffe von Bastlern
- Einlöten von Rechnern und Datenspeicher in Platine
- Flash-Eprom Technik, software-kodiert
- Behördliche Kontrolle mittels universellem Fehlerauslesegerät
- Verfügbarkeit auch bei Prüforganisationen und freien Werkstätten
- Einschalten der Fehlerlampe nach 2 bis 10 Fahrzyklen
- Abschalten der Anzeige nach 3 fehlerfreien Fahrzyklen
- Löschen der Fehlerspeicher nach 40 fehlerfreien Warmlaufzyklen
Fahrzyklus: Anlassen, Fahren, Abstellen
Warmlaufzyklus: Anlassen, Fahren bis DT>22°C, T>70°C |
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Damit nun jede Werkstatt oder Prüfbehörde in der Lage ist, Systemfehler nachzuweisen und zu finden, müssen die Fahrzeuge eine
genormte serielle Schnittstelle (Diagnosesteckdose) haben, an die jedes universelle Diagnosegerät (Scan Tool)
angeschlossen werden kann. Außerdem sind die zu speichernden Fehlercodes (DTC), soweit sie abgasrelevante
Komponenten betreffen einheitlich für alle Fahrzeuge. So ist es auch nicht markengebundenen Werkstätten möglich, Fahrzeuge mit
Defekten in abgasrelevanten Bauteilen zu diagnostizieren. |
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Beim Aufleuchten der MIL-Lampe wird folgendes abgespeichert:
- Fehlercode Fahrzeuggeschwindigkeit
- Kühlmitteltemperatur
- Saugrohrdruck
- Motorlastzustand
- Adaptionswert der Gemischbildung
- Zustand Lambdaregelung (Regelkreis)
- Zeit nach erster Fehlerfassung
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Von den 16 Pins dieser Steckverbindung sind nicht alle durch die Norm in ihrer Nutzung festgelegt. Die freien Anschlüsse können von den Firmen beliebig belegt werden und können damit eventuell nur von den firmeneigenen Diagnosegeräten genutzt werden.
Pin |
Bedeutung |
1, 3, 6, 8,9 11, 12, 13, 14 | nicht definiert nach CARB |
7, 15 | Datenkommunikation nach ISO 9141-2 |
2, 10 | Datenkommunikation nach SAE J 1850 |
4 | Fahrzeugmasse |
5 | Signalmasse |
16 | Batterie Plus (Klemme 30) |
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Die Diagnosesteckbuchse muss sich im Fahrzeug im Griffbereich des Fahrers befinden und einigermaßen bequem zugänglich sein. Oft ist sie hinter dem Aschenbecher, im Handschuhfach, in der Nähe der Schaltung, auf der Mittelkonsole oder im Sicherungskasten versteckt. |
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Hat man es geschafft, den oder die Fehlercodenummern auszulesen, so hilft der nebenstehende Schlüssel für Fehlercodenummern etwas,den Fehler im Fz einzugrenzen. Mit Hilfe der letzten beiden Ziffern (Setting Codes, im Beispiel 00) wird der Fehler ziemlich genau beschrieben.
Einige OBD Fehlercodes sind
- allgemeingültig für alle Fz,
- herstellerspezifisch,
- festelegt durch SAE,
- noch nicht genutzt
- reserviert.
Z.B.:
Code | Bedeutung |
P0100 | Mass or Volume Air Flow Circuit |
P0113 | Ansauglufttemperaturfühler Eingangsspannung zu hoch |
P0229 | Throttle/Pedal Position Sensor/Switch 'C' Circuit Intermittent |
Eine ziemlich umfangreiche Liste von allgemeingültigen Fehlercodes findet man bei
v8sho.com
Code Typ GENERIC (also eine 0 in der 2. Stelle des Codes) bedeutet, dass dieser Code für alle Fahrzeuge gleich ist. |